Schwarmkontrolle und erste Honigernte

Da es sich bereits in Imkerkreisen herumgesprochen hat, dass die Bienen heuer besonders schwarmfreudig sind, mussten wir das Pfingstwochenende mit unbeständigem Wetter nutzen um Schwarmkontrollen durchzuführen. Und siehe da, fast jeder Bienenstock war mit mehreren Weiselzellen (woraus neue Königinnen schlüpfen) bestückt.

Die schlechte Nachricht ist, dass wir bei 2 Bienenvölkern zu spät kamen und feststellen mussten, dass sie ihre Honigvorräte mitsamt der Königin eingepackt und sich aus dem Staub gemacht haben. Da es die Tage zuvor so viel geregnet hat, waren die beiden Schwärme zum Einfangen unauffindbar.

Bei den anderen Bienenvölkern – inklusiver meiner – haben wir das Gröbste verhindern können. Die Weiselzellen wurden von uns ausgebrochen, Zargen und Mittelwände dementsprechend umverteilt, damit wir den Bienen wieder mehr Arbeit geben. Jetzt stehen sie noch bis zum Ende der Schwarmzeit unter regelmäßiger Beobachtung, damit wir weitere Schwärme verhindern können.

ABER nun zur guten Nachricht: Bei der gründlichen Durchsicht konnten wir bereits die ersten Honigwaben entnehmen und schleudern! Juhu!

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Der Honigausbau ist zwar aufgrund des schlechten Wetters noch nicht sehr berauschend und es hat bis vor kurzem danach ausgesehen, als würde es noch etliche Wochen dauern bis wir den ersten Honig ernten können, aber dem war dann doch nicht so…wir haben ein paar sehr schöne verdeckelte Honigwaben gefunden und gleich ausgeschleudert.

Das Resultat – ein Frühjahrsblütenhonig – der sich in ein paar Tagen sehen und schmecken lassen kann!

Die große Honigernte meiner Bienenvölker wird dann erst im Spätsommer erfolgen können. Bis dahin darf ich meine Bienen weiterhin beobachten, wie sie brav gedeihen und ihren Stock zu einem ansehlichen Bienenstaat ausbauen.

Wie kann ich einen Schwarm verhindern?

Im Grunde gar nicht, wenn ein Volk schwärmen will, dann ist es kaum aufzuhalten. Aber der Imker kann in der Schwarmzeit nach einem einfachen Prinzip vorsorgen „Arbeitslosigkeit vermeiden“. Das Bienenvolk muss immer genügend Gelegenheiten zur Brutpflege und zum Bauen haben.

Wer möglichst viel Honig ernten will, muss während der Schwarmzeit regelmäßig seine Völker kontrollieren, In der Regel genügen 4 bis 6 Schwarmkontrollen im Abstand von 7 bis 9 Tagen.

Mit der einfachen Kippkontrolle können die Unterseiten der Bruträume auf Weiselzellen überprüft werden. Sollten welche sichtbar und vorhanden sein, muss jede einzelne Wabe des Brutraumes auf Schwarmzellen untersucht und diese ausgebrochen werden.

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Solange eine Königin vorhanden ist, dürfen alle ausgebrochen werden, besteht der Verdacht darauf, dass das Volk keine Königin hat, so muss mindestens eine Weiselzelle im Stock bestehen bleiben.

Die andere Möglichkeit einen Schwarm zu verhindern ist, der Imker bildet sich mit gut erhaltenen Weiselzellen sogenannte Ableger. So kann er eine neue Königin züchten, die er gegen eine Alte austauscht oder ein neues Bienenvolk gründet.

Wann schwärmen Bienen?

Die Schwarmzeit beginnt Ende April/ Anfang Mai und kann bis Mitte/ Ende Juni andauern. In erster Linie ist es von der Volksstärke, aber auch von der Tracht und von der Witterung abhängig.
Die Schwarmzeit ist die mit Abstand anstrengendste Zeit für den Imker, da er regelmäßig kontrollieren muss, danach kann er wieder aufatmen und sich auf die baldige Honigernte freuen.

Der passende Anstrich!

Mit Hochdruck arbeite ich an der Fertigstellung meiner Bienenwohnungen, damit die Bienenvölker möglichst bald übersiedeln können.

Das neue Zuhause für meine Bienen habe ich nach der Vorlage der Hohenheimer Einfachbeute (oder auch Zanderbeute n. Dr. Liebig) anfertigen lassen. Sie bestehen jeweils aus einem hohem Gitterboden (Vorderseite: Flugloch mit Fluglochschieber, Hinterseite: Putzkeil und Lade für Varroawindel), 3 Vollzargen, einem einsetzbaren Rahmen mit Absperrgitter, einem Futtertrog für den Winter und einem isolierten Holzdeckel mit Aludach.

Damit mir die Beuten für viele Jahre erhalten bleiben, bekommen sie den nötigen Anstrich aussen: Ich verwende dafür eine spezielle Beutenschutz-Lasur (Hersteller: Pigrol, erhältlich u.a. bei bienen-jahnisch.at, 750ml um 22,50 € exkl. Versand), die geruchlos, aus Naturwachs auf Pflanzenbasis und absolut bienenverträglich ist. Die hochwertige Lasur dringt tief in das Holz ein und ergibt einen schmutz- und wasserabweisenden, absolut klebfreien Wetter- und Feuchteschutz und das ohne negative Auswirkungen auf das Bienenvolk. Die Farbe sollte nach max. 60 Minuten grifftrocken sein, allerdings wird eine Wartezeit von 18 – 24 Stunden empfohlen bevor Bienen einziehen können.

Momentan sieht es so aus, als wäre der Winter noch nicht vorbei! Das bedeutet leider auch, dass wir mit dem Übersiedeln noch 1 – 2 Wochen warten müssen…aber spätestens zu Ostern dürfen die Bienen in ihr neues Zuhause!

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