Das erste Bienenjahr ist vorbei

So schnell ist ein Bienen- und Imkerjahr vorbei (noch dazu wenn es das Erste ist) und alles bereit für den Winter! Ende Juli habe ich die letzten Waben abgeschleudert und kurz darauf die Bienenstöcke mit Ameisensäure behandelt. Momentan werden meine Bienen mit Zuckerwasser eingefüttert, damit sie gut durch den Winter kommen.

Kampf gegen Varroa
Die erste Behandlung gegen die Varroa habe ich gleich nach dem Abschleudern durchgeführt, damit ein Großteil der Milben abfällt. Hierfür wende ich den Universalverdunster mit Ameisensäure an: Dabei werden 50ml Ameisensäure auf einen Schwamm geträufelt und mittels Dunster für ein paar Tage auf die Öffnung der Futterzarge gelegt. Zusätzlich lege ich einen Thymovar-Streifen, in 2 Hälften geteilt, in jeden Stock oben drauf. Im Dezember wird nochmals mit Bienenwohl behandelt, damit die Bienen gut ins nächste Frühjahr kommen.

Richtige Lagerung der Waben
Meine Bienen überwintern nur auf einer Zarge und so müssen die überschüssigen Waben gut und luftdicht gelagert werden. Damit sie vor den Wachsmotten sicher sind, werden ausgebaute Waben unbedingt 3 Tage eingefroren, um mögliche Brutnester zu vernichten. Danach werden die Waben mit einem Ameisensäure-Wasser-Gemisch angesprüht und in Boxen mit verschließbarem Deckel verstaut.

Für Zander-Rähmchen habe ich lange recherchiert und schließlich die ideale Box gefunden: Regulax Clearbox, Größe L von BAUHAUS; sie umfasst insgesamt 12 Rähmchen und ist mit einem Deckel gut verschließbar. Im Vergleich zu vielen anderen Anbietern (z.B. IKEA, XXXLutz oder Amazon) ist es mit jeweils € 10,45  (Box € 6,95, Deckel € 3,50) auch die kostengünstigere Wahl.

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Mit Zuckerwasser einfüttern
Im weiteren Schritt werden die Bienen für den Winter eingefüttert. Hierfür sind in etwa 15 Kilogramm Zuckerwasser pro Stock geplant. Mit dem Einkochen habe ich bereits am Wochenende begonnen, im Laufe der nächsten Tage/Wochen erhalten sie kiloweise Zuckerwasser und können sich einen ordentlichen Wintervorrat schaffen.

Vom Imkern war’s das erstmal für 2016 – Honigsüss wird den einen oder anderen Beitrag im Winter schreiben, aber mit dem Imkern geht es erst wieder im Frühjahr 2017 weiter…ich freue mich auf ein Wiederlesen!

Kein Waldhonig in Sicht

Bei der Durchsicht im Juli mussten wir leider feststellen, dass unsere Bienen heuer kaum Waldhonig und auch wenig Sommerhonig eintragen.

Schuld daran könnte der Frost im späten Frühjahr, das momentan beständige Wetter und der vorzeitige Trachtstillstand sein.

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In den nächsten Tagen betreiben wir bereits die „Nachsommerpflege“: Wir werden bald den letzten Honig aller Bienenstöcke abschleudern und mit der Einfütterung beginnen.

Abgeerntete Völker sind nach Trachtende ohne Aussicht, selbst einen Wintervorrat anlegen zu können. Der Imker muss dafür sorgen, dass die Bienen bis ins nächste Frühjahr genügend Futter haben.

Damit sie aber jetzt noch nicht untätig und träge werden, sollten bei der „Nachsommerpflege“ wichtige Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden:

Kontrolle der Königin: ob Königin und Brut vorhanden sind
Brutnest als Wintersitz: unbebrütete Waben entfernen sowie verhonigte Brutnester bereinigen
Futterkontrolle: um zu wissen, wieviel eingefüttert werden muss

Pflanzt mehr Blumen für Bienen!

Bienen müssen sich ausgewogen ernähren und viel Nektar, Pollen und Honigtau einsammeln um zu überleben. Der Imker wird immer dafür sorgen, dass es in seinem Garten genügend Blühpflanzen gibt, die auf dem Speiseplan der Bienen stehen. Aber er hat keinen Einfluss, welche Pflanzen in der Umgebung wachsen, er ist stets auf die Nachbarschaft, deren privaten Gärten und Grünanlagen angewiesen.

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Viele exotische Bäume, Sträucher oder Pflanzen sehen zwar im Garten hübsch aus, bieten den Bienen aber keine Futterquelle. Bienen fliegen nur Trachtpflanzen an, die nektarreiche Blüten haben und wichtige Pollenspender sind, zum Beispiel Löwenzahn, Klee, Kuhblume, Hahnenfuß uvm. Die Summe dieser Trachtpflanzen wird als ‚Bienenweide‘ bezeichnet.

Gleich loslegen und Blumenwiese pflanzen

Mit dem Anpflanzen einer (Wild)Blumenwiese kannst du dir in nur wenigen Schritten eine eigene ‚Bienenweide‘ schaffen und den Bienen dabei helfen gute Nahrung zu finden. Egal ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder in deinem Urban Garden in der Stadt, Wildblumen sehen nicht nur schön aus und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, sie machen deinen Platz auch lebenswerter!

Was du dafür tun musst, verrät dir hier Honigsüss:

  • Wie lege ich eine Blumenwiese im eigenen Garten oder am Balkon an?

Im Handel gibt es diverse Blumenwiese-Mischungen (*GRATIS hier anfordern!), bestehend aus Kräutern, Blumen, Klee und Gräser. Natürlich kann man sich auch eine Mischung selbst individuell zusammenstellen, zum Beispiel aus

Gräsersorten:
Glatthafer, Knäuelgras, Wiesenfuchsschwanz, Aufrechte Trespe, Schwingel-Arten, Zittergras
Wiesenblumen:
Löwenzahn, Wundklee, Scharfgabe, Bärenklau, Margarite, Scharfer Hahnenfuß, Rote Lichtnelke, Sommer-Adonisröschen, Gänseblümchen, Glockenblume, Kornblume, Vergissmeinnicht, Klatschmohn, Wiesenschaumkraut, Weißklee, Hopfenklee, Rotklee
Kräuter:
Echter Koriander, Ringelblume, Johanniskraut, Echter Salbei, Petersilie, Nachtkerze, Schwarzkümmel, Weiße Malve, Echter Thymian, Fenchel, Boretsch

Der Standort wird je nach Bedingungen ausgewählt, am Besten eignet sich ein nährstoffarmer und trockener (aber wasserdurchlässiger) Boden, der viel Sonne abbekommt. Je nach Standort wachsen die Blumenwiesen unterschiedlich.

  • Ist mein Boden dafür geeignet?

Wenn du einen Erdziegel ausstichst und mit den Händen erfühlst, kannst du feststellen, welcher Erdboden in deinem Garten vorhanden ist.

Ein sandiger, kiesiger Boden, meistens hell gefärbt, lässt Wasser und Nährstoffe schneller in die Tiefe sinken. Schwere Böden bestehen aus Lehm- und Tongemisch, sie lassen sich kneten und sind bröselig. Je dunkler der Boden desto humus- und nährstoffreicher ist er.

Auch ein Rasenboden kann in eine Blumenwiese umgewandelt werden. Hierfür musst du das Düngen und die Mahd aussetzen. Allerdings kann es Jahre dauern bis sich ein Rasenboden umstellt und eine richtige Blumenwiese erkennbar macht.

  • Wie gehe ich weiter vor?

Der Boden sollte im ersten Schritt umgegraben und gelockert werden, dabei wird auch das Gras entfernt. Im nächsten Schritt werden die Samen verteilt und mit dem Rechen leicht in den Boden gedrückt oder eingeklopft. Wichtig ist dabei, dass die Samen im Licht keimen können und die Erde ca. 4 Wochen feucht bleibt.

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Für jene, die sich eine Blumenwiese auf ihrem Balkon oder der Terrasse schaffen wollen: Wildblumen und Kräuter wachsen und gedeihen auch prächtig in Töpfen und anderen Pflanzengefäßen. Wichtig ist, darauf zu achten, dass keine allzu nährstoffreiche Erde verwendet wird und das Wasser gut abrinnen kann.

  • Wann setze ich die Saat aus?

Die Aussaat kann im Frühjahr zwischen März und Juni aber auch erst im August/ September erfolgen.

  • Wie pflege ich eine Blumenwiese?

Nach etwa 10 Wochen kann das erste Mal gemäht werden um lästiges Unkraut zu vernichten. Die erste Mahd ist insofern wichtig, damit die Blumen dichter nachwachsen können.
Der große Vorteil einer Blumenwiese ist, sie braucht nicht viel Pflege: Es sollte nur 2 mal im Jahr, bestenfalls im Juli und Oktober gemäht werden. Eine Blumenwiese sollte so wenig wie möglich betreten werden, dann wächst und gedeiht sie jedes Jahr aufs Neue und kann von ihren Bewohnern ausgiebig genutzt werden.

Es braucht sehr viel Geduld bis die ersten Blumen gedeihen! Im 1. Jahr blühen hauptsächlich Ackerblumen, im 2. und 3. Jahr wiesentypische Arten.

Auf keinen Fall wird eine natürlich wachsende Blumenwiese mit chemischen Pflanzenschutzmitteln oder Dünger behandelt!

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* GRATIS Blumensamen könnt ihr gleich hier anfordern!

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Mehr zu Blumen und Kräutern, die Bienen versorgen:

Übersicht der 100 wichtigsten Trachtpflanzen für Honigbienen

Blühkalender

Wichtigste Blütenpflanzen, die zur Zeit blühen

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Weitere Information:

Bienenhaltung und Naturschutz, Helmut und Margrit Hintermeier
…sehr interessant und lehrreich für Gartenbesitzer, Naturschützer, Lehrer, Insekten- und Vogelfreunde.

Bienenweide, Günther Pritsch
…ein unentbehrliches Nachschlagewerk für Imker