Der deutsche Fernsehsender ARTE hat kürzlich eine interessante, 26-minütige Dokumentation über uralte Bienenheilkunde in Rumänien ausgestrahlt.
Die Heilkraft der Bienenprodukte, aber vor allem die Therapie mit Apitoxin (Bienengift) soll ihren Ursprung u.a. in Rumänien haben. Dort lassen sich Patienten damals wie heute freiwillig von Bienen stechen um ihren Schmerz vorzubeugen und zu lindern. Die Apitherapie ist in Rumänien voll und ganz in die Schulmedizin integriert und erlebt dort einen einzigartigen Aufschwung.
Wir wissen bereits, dass der Bienenstock aus vielen Arzneien (Propolis, Bienenbrot, Pollen, Gelèe Royale, Honig) besteht, die schmerzstillend, antiseptisch aber vor allem antibiotisch wirken. Aber der Urmensch wusste davon noch nichts und soll sich zuerst mit dem Bienengift geheilt haben. Durch direkte Bienenstiche lassen sich Schmerzen lindern, vorbeugen und in vielen Fällen sogar heilen.
Dabei soll die allergene Eigenschaft des Bienengifts die körpereigene Produktion von Kortison anregen und unsere Immunabwehr stärken. Es bietet unserem Körper sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe an.
(Bildquelle: Bonne Pioche Télévision)
Der bewusste Einsatz von Bienengift wird unter anderem zur Behandlung von Rheuma, Gürtelrose, bei Muskelschmerzen, Autoimmunerkrankungen oder Multipler Sklerose empfohlen. Sogar bei Kopfschmerzen und Hexenschuss soll diese Therapie helfen. Und im asiatischen Raum, wo viel mit Akupunktur gearbeitet wird, wird auch jegliche Art von Krebs mit Bienengift behandelt.
Aber zurück zum Bienenstich! Der Stich an sich funktioniert wie eine Art Mikro-Nadel, die Biene setzt dabei ihr Gift ab und stirbt Stunden später. Die Menge des Gifts ist – gemessen an der Wirkung eines Bienenstichs – sehr gering: Nur 0,1 bis 0,3 mg wiegt das einzige Gifttröpfchen der Biene. Nach dem Stich sollte der Stachel möglichst abgekratzt, nicht rausgezogen werden.
Viele von uns assoziieren einen Bienenstich mit Schmerzen und einer ominösen Schwellung, oft auch eine Schocksituation, woraus sich desöfteren eine Bienenphobie entwickeln kann. Aber der Bienenstich an sich ist nicht gefährlich und aus Imkerkreisen weiß man, dass Gestochene einen gesundheitlichen Nutzen davontragen. So wird man kaum einen Imker finden, der an Rheuma leidet oder durch einen Schlaganfall gefährdet wäre. Mir wurde auch mal gesagt, ein Imker der an Allergien leidet, so etwas gäbe es nicht.
Was tun wenn’s nach dem Stich brennt?
Abgesehen vom Kühlen der schmerzenden Stichwunde, gibt es ein gutes Hausmittel, das hilft: Zwiebel auseinander schneiden und mit der Schnittkante auf den Stich legen.
Unmittelbar nach dem Stich können auch die homöopathischen Globuli „Apis Mellifica“ (lat. Honigbiene; wird aus dem Bienengift gewonnen) eingenommen werden.
An meine honigsüssen Leser: Wenn Ihr nun künftig barfuß durch die Wiese lauft und von einer Biene gestochen werdet, dann beißt die Zähne zusammen, seid trotz Schmerzen auch ein kleines bisschen dankbar für das heilvolle Bienengift und denkt daran, was es in eurem Körper bewirken kann.
Arte-Dokumentation online nachzusehen:
Medizin in fernen Ländern: Rumänien – Heilsame Bienen .
(Titelbild Bildquelle: Bonne Pioche Télévision)